Sprachtypologien

Die Theorie des Zyklischen Sprachwandels nach Hans Georg Conon von der Gabelentz von 1891 ist ein Beispiel für den Sprachwandel. Nach ihr gibt es 3 grundlegende Prinzipien mit denen unter anderem grammatikalisch die Bedeutung in Sätzen kodiert werden kann. Da diese zusammen ein zyklisches Trilemma bilden können Sprachen für ihre Grammatik maximal 2 dieser Prinzipeien verwenden. Die zusätzliche Verwendung des dritten Prinzips zur grammatikalischen Bedeutungskodierung würde einen harmonischen Sprachrhythmus unmöglich machen. Reine Sprachen verwenden nur ein Prinzip und haben somit eine rhythmischere Grammatik als unreine Sprachen, welche das zyklisch folgende Prinzip als zusätzliches Prinzip zur Vereinfachung der Grammatik verwenden. Einer reinen Sprache am nächsten kommen klassisches Chinesisch als isolierende Sprache, Ungarisch als agglutinierende Sprache und Sanskrit und Latein als flektierende Sprachen. Bei isolierenden Sprachen führt eine Änderung der Reihenfolge von Wörtern zu einer Änderung der Bedeutung eines Satzes, da spezifische Arrangements von Wörtern deren jeweilige grammatikalische Bedeutung kodieren. Bei agglutinierenden Sprachen wird die Bedeutung eines Satzes durch das Anhängen einer Kombination mehrerer Suffixe kodiert. Bei flektierenden Sprachen sind einige dieser Suffixkombinationen zu Wortendungen (Flexionen) fusioniert, welche die grammatikalische Bedeutung der Worte markieren. Andere werden durch bei flektierenden Sprachen zahlreich vorhandene Präpositionen ersetzt. Für Sprachen im Bereich von flektierenden bis isolierenden Sprachen ist die Kombination mehrerer grammatikalischer Wortendungen zur Bedeutungskodierung nicht praktikabel. Es gibt hier lediglich Wortkompositas die komplexe Wortbedeutungen durch die Kombination mehrerer einfacher Worte bilden. Von den je nach Zählung 50.000 bis 250.000 chinesischen Schriftzeichen sind nur etwa 250 keine Kompositas. Viele Worte funktionieren nach dem Prinzip eines Bilderrätsels, was insbesondere das Lernen zu schreiben stark erschwert. Von isolierenden bis agglutinierenden Sprachen ist es nicht praktikabel Worte mit Endungen (Flexionen) grammatikalisch zu markieren. Und von agglutinierenden bis flektierenden Sprachen ist die Reihenfolge der Worte innerhalb der Sätze für deren Bedeutung irrelevant. Flexionen erleichtern den Ausdruck abstrakter Sachverhalte, Arrangements den Ausdruck vager Sachverhalte und Agglutinationen eine nuancenreiche Verständigung. Die Grammatik flektierender Sprachen ist schwerer zu erlernen, isolierende Sprachen kämpfen mit einem explodierenden Lexikon und agglutinierende Sprachen behindern die kommunikative Effizienz durch ihre geringere Flexibilität. Um diese Nachteile zu reduzieren gibt es jeweils eine leichte historische Tendenz einer Grammatikdrift im Uhrzeigersinn zur jeweils folgenden Kategorie, jedoch nicht über diese hinaus. Durch den Einfluss benachbarter Sprachen sind auch Veränderungen in die andere Richtung möglich wie z.B. bei den indoarische Sprachen Hindi, Marathi und Romani durch den starken Einfluss der dravidischen Sprachen auf deren Grammatik. Vergleichbar wiederum dem Einfluss dieser auf die tibetische Grammatik. Die zyklische Grammatikdrift ist jedoch nur ein kleiner Anteil am gesamten Sprachwandel. Die Verschiebungen von Wortbedeutungen, die Übernahme von Fremdwörtern oder Neologismen verändern Sprachen deutlich schneller und stärker. Darüber hinaus gibt es oft ein vertikal-dynamisches Spannungsfeld zwischen differenzierenden Hochsprachen und vulgarisierenden Dialekten, und ein horizontal-dynamisches zwischen lokalen Sprachen und standardisierenden Verwaltungs- bzw. Verkehrssprachen. Standardisierungen beschleunigten und beschleunigen sich insbesondere durch neue Kommunikation- und Verbreitungswege wie Buchdruck, Kino, Fernsehen und Neue Medien. Serielle Pejorisierungen von Ausdrücken können ein Indiz für eine Euphemismus-Tretmühle sein, bei der neue Ausdrücke mit der Zeit negative Konnotationen ihrer Vorgängerausdrücke annehmen, auch wenn derartige Wortbedeutungsverschiebungen im Detail erheblich komplexer sind. In die entgegengesetzte Richtung wirkt Reclaiming , die strategische Verwendung abwertender Begriffe zur Selbstbezeichnung. Ebenso ist eine gendergerechte Sprache nachweislich in der Lage Kommunikation zu irritieren und dadruch das Vorhandensein und die Wirkung von Geschlechterstereotypen sichtbar zu machen. Konstrukte, die gleichzeitig generisch und markiert sind, eignen sich ausgrund ihrer antirhythmischen Struktur als effiziente Provokation. Eine Übernahme von derartigen Ausdrücken in die Alltagssprache wäre jedoch in der Geschichte des Sprachwandels ein Novum, so dass dahingehende Agenden zumindest unter dem Verdacht stehen klassistisch zu sein. Die in aktivistischen Kontexten mitunter anzutreffende Vorstellung über eine gezielte Spracherziehung wären wünschenswerte gesellschaftliche Einstellungsänderungen initiierbar, scheinen mir wissenschaftlich betrachtet eine paradoxe Struktur zu haben. Mündigkeit lässt sich nicht befehlen.

Englisch verlor seine flektierende Grammatik inklusive Substantivgenus übrigens während der normannischen Fremdherrschaft im 11. und 12. Jahrhundert. Altenglisch und Althochdeutsch hatten noch die gleiche Grammatik. Mit der normannischen Eroberung wurde das dem Französischen ähnliche Anglonormannisch die Verwaltungssprache in England, insbesondere bei Hofe. Dies führte zu einem starken auseinanderdriften englischer Dialekte. Die londoner Dialekte veränderten und entwickelten sich besonders stark. Nach dem Ende der normannischen Herrschaft wurden die stark veränderten londoner Dialekte zur neuen Verwaltungssprache in England, was wiederum zu einer allmählichen Vereinheitlichung der englischen Dialekte führte.

In Bezug auf die Entwicklung menschlicher Sprachen scheint mir der Einfluss rhythmischer Strukturen von Tänzen und Gesängen in bisherigen Betrachtungen nicht angemessen berücksichtigt worden zu sein. Archäologisch hinterlassen sie keine Spuren. Viele frühe Schriftzeugnisse waren bereits bürokratischen Ursprungs, und folgten somit anderen Logiken.

 

Sprache Prinzip erleichtert Nachteil
isolierend arrangieren Ausdruck vager Sachverhalte explodierendes Lexikon
agglutinierend kombinieren nuancenreiche Verständigung geringe Flexibilität
flektierend markieren Ausdruck abstrakter Sachverhalte schwer zu erlernen





Die obere Hälfte zeigt Sprachen mit einem analytischen Sprachbau und die untere mit einem synthetischen oder polysynthetischen.
 

isolierende Sprachen
sinotibetische Sprachen
  - chinesische Sprachen (Klassisches Chinesisch, Hochchinesisch, Kantonesisch, Wu, Min, Gan, Hakka)
Tai-Kadai-Sprachen (Thai, Laotisch)
austroasiatische Sprachen (Vietnamesisch, Khmer)
- Interlingua * 1951

schwach agglutinierende Sprachen
- sinotibetische Sprachen
  - tibetobirmanische Sprachen (Birmanisch)
- austronesische Sprachen
  - Malayo-polynesische Sprachen (Malaiisch, Malagasy, Javanisch)
    - polynesische Sprachen (Māori, Hawaiisch, Tuvaluisch)
- Koreanisch
- Japanisch

agglutinierende Sprachen
- altaische Sprachen (umstritten)
  - Turksprachen
    - oghusische Sprachen (Türkisch, Aserbaidschanisch, Gagausisch, Turkmenisch, Chorasan-Türkisch, Kaschgaisch)
    - karlukische Sprachen (Tschagataisch †, Usbekisch, Uigurisch)
    - kiptschakische Sprachen (Kasachisch, Kirgisisch, Baschkirisch, Tatarisch, Krimtatarisch)
    - oghurische Sprachen (Tschuwaschisch, Bolgarisch †, Awarisch † umstritten, Hunnisch † umstritten)
  - mongolische Sprachen (Mongolisch)
  - Tungusisch (Mandschu)
- uralische Sprachen
  - samojedische Sprachen (Nenzisch, Selkupisch)
  - finno-ugrische Sprachen
    - ugrische Sprachen (Ungarisch, Chantisch, Mansisch)
    - ostseefinnische Sprachen (Finnisch, Estnisch)
    - wolgafinnische Sprachen (Mordwinisch, Mari)
      - samische Sprachen (Südsamisch, Umesamisch, Pitesamisch, Lulesamisch, Nordsamisch, Inarisamisch, Skoltsamisch, Kildinsamisch)
- Baskisch
- indigene amerikanische Sprachen (Quechua, Aymara)
  - Tupí-Sprachen (Guaraní)
  - uto-aztekische Sprachen (Nahuatl)
  - Maya-Sprachen (Mayathan)
- Niger-Kongo-Sprachen
  - Bantusprachen (Swahili, Shona, Zulu)
- andamanische Sprachen (umstritten)
  - großandamanische Sprachen * 50.000 v. Chr. † 2020
    - Nord (Aka-Cari † 2020, Aka-Kora † 2009, Aka-Jeru † 2009, Aka-Bo † 2010)
    - Süd (Aka-Bea †, Akar-Bale †, Aka-Kede †, Aka-Kol †, Oko-Juwoi †, A-Pucikwar †)
  - südandamanische Sprachen (Onge, Jarawa, Jangil †)
  - unbekannt (Sentinelese)
- Sumerisch † 2000 v. Chr.
- Kassitisch † 1000 v. Chr.
- Elamisch † 350 v. Chr.
- Esperanto * 1887
- Klingonisch * 1984

fusionierende Sprachen
- sinotibetische Sprachen
  - tibetobirmanische Sprachen (Tibetisch)
- dravidische Sprachen (Telugu, Tamil, Kannada, Malayalam)
- indogermanische Sprachen
  - indoiranische Sprachen
    - indoarische Sprachen (Hindi, Marathi, Bengalisch, Romani)
- kaukasische Sprachen (Georgisch)
- austronesische Sprachen
  - west-malayo-polynesische Sprachen (Tagalog)
- eskimo-aleutische Sprachen (Inuktitut, Grönländisch)

flektierende Sprachen
- indogermanische Sprachen (Urindogermanisch †)
  - anatolische Sprachen (Hethitisch †)
  - indoiranische Sprachen
    - indoarische Sprachen (Vedisch †, Sanskrit)
    - iranische Sprachen (Altpersisch †)
  - griechische Sprachen (Mykenisch †, Altgriechisch †, Koine †, Mittelgriechisch †, Neugriechisch)
  - Latein
  - germanische Sprachen
    - westgermanische Sprachen (Althochdeutsch †, Deutsch)
      - nordseegermanische Sprachen (Altenglisch †, Westfriesisch, Plattdüütsch)
    - nordgermanische Sprachen (Altnordisch †, Isländisch, Färöisch)
    - ostgermanische Sprachen (Gotisch †)
  - balto-slawische Sprachen
    - baltische Sprachen (Altpreußisch †, Litauisch, Lettisch)
    - slawische Sprachen (RussischWeißrussisch, Tschechisch, Polnisch, Ukrainisch, Wendisch, Obersorbisch, Kroatisch, Bosnisch, Serbisch, SlowakischSlowenisch, Bulgarisch)
  - Albanisch

schwach flektierende Sprachen
- indogermanische Sprachen
  - indoiranische Sprachen
    - iranische Sprachen (Parthisch †, Zazaki, Kurdisch, Mittelpersisch †, Neupersisch, Tadschikisch)
  - Armenisch
  - keltische Sprachen
    - inselkeltische Sprachen (IrischGälisch, Walisisch, Bretonisch, Kornisch)
  - romanische Sprachen (Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Italienisch, Rumänisch)
  - germanische Sprachen
    - westgermanische Sprachen (Niederländisch, Afrikaans)
      - nordseegermanische Sprachen (Mittelenglisch †, Englisch, Scots)
    - nordgermanische Sprachen (Schwedisch, Norwegisch, Dänisch)
- afroasiatische Sprachen
  - ägyptische Sprachen (Frühägyptisch †, Altägyptisch †, Mittelägyptisch †, Neuägyptisch †, Demotisch †, Koptisch)
  - semitische Sprachen (Akkadisch †, Aramäisch, Hebräisch, ArabischMaltesisch)


Genus
kein Genus
- isolierende Sprachen
- schwach agglutinierende Sprachen
- agglutinierende Sprachen (außer Sumerisch und Bantusprachen)
- Tibetisch
- Bengalisch
- eskimo-aleutische Sprachen
- Georgisch
- Armenisch
- Kurdisch, Neupersisch, Tadschikisch
kein Substantivgenus
- Mittelenglisch, Englisch, Scots, Afrikaans

Unterscheidung Utrum-Neutrum (Maskulinum und Femininum werden zusammengefasst)
- Schwedisch, Norwegisch (Bokmål), Dänisch (außer einzelnen Dialekten)
- Niederländisch (außer Flämisch), Westfriesisch (außer Schiermonnikoog)
- Hethitisch, Santali und andere Munda-Sprachen unterscheiden belebt und unbelebt
- Sumerisch und Elamisch unterschieden eine Personen- und eine Sachklasse
Unterscheidung Maskulinum-Nicht-Maskulinum (Femininum und Neutrum werden zusammengefasst)
- Telugu
Unterscheidung Maskulinum-Femininum
- romanische Sprachen (außer Rumänisch)
- baltische Sprachen
- inselkeltische Sprachen
- afroasiatische Sprachen
- Hindi, Romani

Unterscheidung Maskulinum-Femininum-Neutrum
- flektierende Sprachen (außer Hethitisch, Westfriesisch und den baltischen Sprachen)
- Norwegisch (nynorsk), Dänisch (Bornholmisch)
- Niederländisch (Flämisch), Westfriesisch (Schiermonnikoog)
- Vulgärlatein, Rumänisch
- Tamil, Kannada, Malayalam
- Marathi

mehr als 3 Nominalklassen
- Bantusprachen maximal 21 Klassen (Swahili 16, Shona 21)


Kasus
- isolierende Sprachen 1 Nominativ

schwach agglutinierende Sprachen
- Birmanisch, Malaiisch, Hawaiisch 1
- Māori 4 Genitiv, Dativ, Akkusativ
- Koreanisch 7 Genitiv, Dativ, Akkusativ, Lokativ, Instrumentalis, Komitativ
- Japanisch 12 Genitiv, Dativ, Akkusativ, Lokativ, Instrumentalis, KomitativAblativ, Allativ, Direktiv, Terminativ, Essiv

agglutinierende Sprachen
- Ungarisch 18-27 Dativ, Akkusativ, Ablativ, Allativ, Inessiv, Elativ, Illativ, Adessiv, Translativ, Komitativ, Essiv, Terminativ, Superessiv, Delativ, Sublativ, Kausativ, Formal
- Finnisch 15 Genitiv, Akkusativ, Ablativ, Allativ, Partitiv, Inessiv, Elativ, Illativ, Adessiv, Translativ, Komitativ, Essiv, Abessiv, Instruktiv
- Estnisch 14 Genitiv, Ablativ, Allativ, Partitiv, Inessiv, Elativ, Illativ, Adessiv, Translativ, Komitativ, Essiv, Abessiv, Terminativ
- Baskisch 16 Absolutiv, Ergativ, Genitiv, Dativ, Ablativ, Allativ, Partitiv, Inessiv, Komitativ, Instrumentalis, Direktiv, Terminativ, Benefaktiv, Motivativ, Separativ, Prolativ
- Sumerisch 10 Absolutiv, Ergativ, Genitiv, Dativ, Ablativ, Lokativ, Komitativ, Direktiv, Terminativ, Äquativ
- Quechua 19 Genitiv, Dativ, Akkusativ, Instrumentalis, Ablativ, Lokativ, Komitativ, Allativ, Abessiv, Terminativ, Benefaktiv, Kausativ, Perlativ, Intrativ, Komparativ, Inklusiv, Exklusiv
- Aymara 14 Genitiv, Dativ, Akkusativ, Instrumentalis, Ablativ, Lokativ, Komitativ, Allativ, Benefaktiv, Perlativ, Komparativ, Interaktiv, Purposive
- Mongolisch 8 Genitiv, Dativ, Akkusativ, Instrumentalis, Ablativ, Komitativ, Allativ
- Türkisch 6 Genitiv, Dativ, Akkusativ, Ablativ, Lokativ
- Mandschu 5 Genitiv, Dativ, Akkusativ, Ablativ
- Esperanto 2 Akkusativ
- Guaraní 1 (Aktivsprache)
- Maya-Sprachen 1 (Ergativsprachen)
- Nahuatl, Bantusprachen 1

fusionierende Sprachen
- Romani 10 Genitiv, Dativ, Akkusativ, Instrumentalis, Ablativ, Lokativ, Vokativ, Komitativ, Obliquus
- Tibetisch 9 Absolutiv, Ergativ, Genitiv, Ablativ, Lokativ, Terminativ, Allativ, Elativ, Komitativ
- Tamil 9 Genitiv, Dativ, Akkusativ, Instrumentalis, Ablativ, Lokativ, Vokativ, Soziativ
- Hindi, Marathi 8 Genitiv, Dativ, Akkusativ, Instrumentalis, Ablativ, Lokativ, Vokativ, (Ergativ-Akkusativ-Sprachen mit Postpositionen)
- Telugu 8 Genitiv, Dativ, Akkusativ, Instrumentalis, Ablativ, Lokativ, Vokativ
- Malayalam 8 Genitiv, Dativ, Akkusativ, Instrumentalis, Lokativ, Vokativ, Soziativ
- Georgisch 8 Absolutiv, Ergativ, Genitiv, Dativ, Vokativ, Instrumentalis, Essiv, Translativ
- Inuktitut, Grönländisch 8 Absolutiv, Ergativ, Lokativ, Ablativ, Allativ, Instrumentalis, Äquativ, Prolativ
- Kannada 7 Genitiv, Dativ, Akkusativ, Instrumentalis, Lokativ, Vokativ
- Bengalisch 4 Genitiv, Objektiv, Lokativ

flektierende Sprachen
- Urindogermanisch 8-9 Genitiv, Dativ, Akkusativ, Lokativ, Ablativ, Vokativ, Instrumentalis, (Allativ)
- Sanskrit 8 Genitiv, Dativ, Akkusativ, Lokativ, Ablativ, Vokativ, Instrumentalis
- Latein, Altpersisch 7 Genitiv, Dativ, Akkusativ, Lokativ, Ablativ, Vokativ
- viele balto-slawische Sprachen 7 Genitiv, Dativ, Akkusativ, Lokativ, Vokativ, Instrumentalis
- Slowakisch, Slowenisch, 6 Genitiv, Dativ, Akkusativ, Lokativ, Instrumentalis
- Russisch, Weißrussisch 6 Genitiv, Dativ, Akkusativ, Instrumentalis, Präpositiv
- Albanisch 5-6 Genitiv, Dativ, Akkusativ, Ablativ, (Vokativ)
- Altgriechisch, Bulgarisch, Gotisch 5 Genitiv, Dativ, Akkusativ, Vokativ
- Altenglisch, Althochdeutsch 4-5 Genitiv, Dativ, Akkusativ, (Instrumentalis)
- Mittelenglisch, Deutsch, Altnordisch, Isländisch, Färöisch 4 Genitiv, Dativ, Akkusativ
- Neugriechisch 4 Genitiv, Akkusativ, Vokativ

schwach flektierende Sprachen
- Armenisch 7 Genitiv, Dativ, Akkusativ, Lokativ, Ablativ, Instrumentalis
- inselkeltische Sprachen 4 Genitiv, Dativ, Vokativ
- Rumänisch 3 Dativ, Vokativ
- Arabisch, Akkadisch 3 Genitiv, Akkusativ
- Mittelpersisch, Kurdisch 2 Rektus, Obliquus
- Neupersisch 2 Akkusativ
- Schwedisch, Norwegisch, Dänisch, Englisch 2 Genitiv 's
- romanische Sprachen außer Rumänisch, ägyptische Sprachen, Aramäisch, Hebräisch 1


Numerus
Singular, Dual, Paral, Trial, Quadral, Paukal, Plural, Distributiv


Modus
reale Modi (Indikativ, Energikus, Admirativ)
irreale Modi (Irrealis, Konjunktiv, Imperativ, Jussiv, Adhortativ, Optativ, Nezessitativ, Potentialis, Konditionalis)


Tempus
Präsens, Präteritum, Perfekt, Plusquamperfekt, Futur I, Futur II, doppelter Perfekt, doppelter Plusquamperfekt


Aspekt
Imperfektiver Aspekt, Perfektiver Aspekt, Aorist, Perfektischer Aspekt


Wortstellung
VO-Sprachen
- Nahuatl, Maya-Sprachen
SVO-Sprachen (neben SOV häufigster Wortstellungstyp)
- isolierende Sprachen
- romanische Sprachen
- Englisch
- Armenisch
- Javanisch
- Guaraní
- Swahili
VSO-Sprachen
- inselkeltische Sprachen
- afroasiatische Sprachen
- polynesische Sprachen
VOS-Sprachen
- Malagasy

SOV-Sprachen (häufigste Form bei agglutinierenden Sprachen, üblichste im Latein)
- Koreanisch, Japanisch, altaische Sprachen
- indoarische Sprachen
- Persisch
- Chantisch
- Quechua, Aymara
- Sumerisch
OVS-Sprachen
- australische Sprachen
- häufigste Form im Tuvaluischen
- Hixkaryána
- Klingonisch
OSV-Sprachen (extrem selten)
- Xavante
- Yoda

V2-Sprachen
- germanische Sprachen außer Englisch und Scots
- Estnisch
- OV-V2-Sprachen
  - Deutsch
  - Niederländisch

keine Grundwortstellung
- balto-slawische Sprachen
- Latein

kein grammatikalisches Subjekt (z.B. Mich friert. Es wurde eifrig gearbeitet.)
- Malaiisch, Tagalog


isolierte Sprachen
- Koreanisch
- Japanisch
- Baskisch
- Sumerisch
- Minoisch
- Etruskisch
- Iberisch
- Piktisch
- Hattisch
- Kassitisch
- Elamisch


tonale Sprache
- Hochchinesisch 4 Tonhöhen bzw. Höhenverläufe
- Kantonesisch 9
- Min 8
- Wu 7-8
- Hakka 6
- Vietnamesisch 6
- Laotisch 5-6
- Thai 5
- Birmanisch 4
- Vedisch 3
- Niger-Kongo-Sprachen 2-4 außer Swahili
- Mayathan im Gegensatz zu anderen Maya-Sprachen
- Altgriechisch in seiner Originalaussprache
- Litauisch, Norwegisch, Schwedisch und einige süddänische Dialekte
- Bosnisch, Kroatisch, Serbisch und Slowenisch, Limburgisch und die ripuarischen Mundarten des Deutschen


Relationale Typologie
neutrale Ausrichtung (51,6 %)
- Englisch, isolierende Sprachen
Akkusativsprachen (24,2 %)
- Deutsch und die meisten europäischen Sprachen, Māori
markierter Nominativ (3,2 %)
Ergativsprachen (16,8 %)
- Sumerisch, Maya-Sprachen, Grönländisch, Warlpiri, fast alle kaukasischen Sprachen
Ergativ-Akkusativ-Sprachen (2,1 %)
- Hindi, Marathi, Nez Percé
Aktivsprachen (2,1 %)
- Baskisch, Georgisch, Dakota, Guaraní





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